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EXKLUSIV VOLLVERSTÄRKER
FAZIT
Michael Lang
STEREO-Redakteur
A
uf den ersten Blick keine besonderen
Überraschungen: teure Vollverstärker,
die allesamt gut klingen und dem Hörer
Spaß
bereiten.
Doch
der zweite
Blick
zeigt auch deutliche Unterschiede auf:
Der Symphonic Line mit seinem einerseits
konservativen, andererseits esoterischen
Ansatz ist ideal für Musikbegeisterte, deren
Anspruch an die Moderne bei einer Fern-
bedienung aufhört. Kein Display, keine Pro-
grammiermöglichkeiten, keine Tasten, nicht
mal ein XLR-Eingang. Dafür ein satt laufendes
klassisches Poti (das sehr früh ziemlich hohe
Pegel gibt) und ordentlich dimensionierte
Schalter. Vergleichsweise kompakt und auf
dem Papier der W attschwächste, beweist
sein Klang Größe. Eigentlich das ideale Gerät
für „Manufactum". Nur die Fernbedienung
passt nicht recht ins Bild: Billiges Plastik
mit munter verteilten bunten Tasten - das
mag Feng Shui-Grundsätzen geschuldet sein,
wertig wirkt es nicht.
Der Trigon
hingegen
hat mühelos den
Sprung ins
2 1
. Jahrhundert vollzogen. Bei
der Entwicklung seines Konzeptes waren
computeraffine M enschen am W erk, wie
schon ein Blick auf sein „Navigationsfeld"
mit Cursortasten belegt. Auch die stabile
Metallfernbedienung mit ihren zahlreichen
kleinen Tasten und Piktogrammen ist, ebenso
wie das große, sehr gut lesbare Display und
die Modultechnik mit der Möglichkeit, den
Amp individuell und nach und nach bestü-
cken zu können, ein konsequenter Schritt
hin zu einem modernen, offenen Gerät.
Erfreulicherweise kommt die Haptik dank des
opulenten Lautstärkestellers nicht zu kurz.
Dieser hat einen sehr weiten, feinfühlig
nutzbaren Stellbereich. Wenn die Anzeige
also mal nur noch wenige Dezibel unter
der Nullmarke zeigt, ist das gewollt und
keinesfalls
ein
Grund
zur
Besorgnis.
Der Gryphon Diablo hatte keine leichte Nuss
zu knacken, als er mit den deutschen Kon-
kurrenten in Wettbewerb trat. Das dänische
Kraftpaket konnte sich erst absetzen, als sehr
komplexe M usikpassagen oder brachiale
Bassimpulse gespielt wurden. Er profitierte
tatsächlich auch am stärksten vom optional
für
2 1 0 0
(!) Euro erhältlichen Gryphon-Netz-
kabel - eine Investition, die wir weder für
den Trigon noch für den Symphonic Line
empfehlen. Grundsätzlich ist der Diablo für
alle Arten von Lautsprechern ausgelegt, wir
erwischten ihn aber auf dem falschen Fuß:
Beim Betrieb an der Wilson Alexia fehlte die
elektrische Harmonie, er schaltete sich ab.
Der Trigon betrieb die Alexia, fühlte sich an
ihr aber hörbar unwohl, während der RG
9
bis zu mittleren Pegeln eine sehr respektable
Figur abgab. Die praxisnahe Kombination mit
einer DALI Epicon 6 sorgte für Erstaunen:
Insbesondere der RG
9
klang dem Gryphon
zeitweise zum Verw echseln ähnlich. Die
beiden in Deutschland hergestellten Ver-
stärker hingegen klingen so unterschiedlich,
wie ihre Konzepte sind. Eine Bedien- und
Hörprobe ist aus unserer Sicht unerlässlich,
um das für Sie passende Gerät auszuwählen.
Für wen machen getrennte Vor-/Endstu-
fen-Kombis Sinn? Für Menschen, die HighEnd
als aktives Hobby betreiben und gern flexibel
bleiben möchten und jene Zeitgenossen, die
die (dünne) Luft nach oben, die allerdings
Platz und eine Menge Geld kostet, bis zum
Letzten auskosten möchten.
E r f o l g g e h t
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